Klima- und Naturschutz: Gärtnern ohne Torf

Herkömmliche Erden für Zimmerpflanzen und Blumenkästen enthalten ebenso wie Gartenerden in der Regel sehr viel Torf. In Deutschland werden jährlich 12 Millionen Kubikmeter Torf verbraucht, davon rund 3 Millionen im Freizeitgartenbau. Doch Torfgewinnung ist gleichbedeutend mit Moorzerstörung – und damit umweltschädlich. Denn Moore sind riesige Kohlenstoffspeicher: sie binden etwa 700 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar, sechsmal so viel wie Wald! Durch Moorentwässerung und -abbau wird der in Jahrtausenden gebundene Kohlenstoff zusammen mit den Klimagasen Methan und Lachgas freigesetzt – mit fatalen Wirkungen auf unser Klima. Ebenso gehen wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen verloren, die Artenvielfalt nimmt drastisch ab.

Auf torfhaltige Blumen-/Pflanzerden verzichten

Der Verzicht von Torf und torfhaltigen Blumen- und Gartenerden ist also aktiver Natur- und Klimaschutz. Alle namhaften Hersteller von Blumenerden bieten in ihrem Sortiment torffreie Erdsubstrate an. Dabei handelt es sich in der Regel um Mischungen aus Kompost, Rindenhumus, Holzfasern, gelegentlich sind Kokosfasern beigemischt. Für den Freizeitbereich sind diese Erden bestens geeignet. Doch aufgepasst: „torfarme“ oder „torfreduzierte“ Erden können trotz dieser Deklaration überwiegend aus Torf bestehen. Achten Sie also auf torffreie Erden. Wo möglich, sollte auf torffreie Substrate auf Kompostbasis aus regionaler Kompostierung zurückgegriffen werden. Dies stärkt zusätzlich die regionalen Kreisläufe und die Wertschöpfung vor Ort. Bei fehlendem Angebot im Handel, empfiehlt es sich, diese gezielt nachzufragen.

Weitere Tipps zum Klimaschutz: Martin Stümpfig, MdL

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