Ausbreitung des giftigen Riesenbärenklaus eindämmen

Die zunehmende Ausbreitung des giftigen Riesenbärenklaus/Herkulesstaude (Giftpflanze des Jahres 2008) auch auf Olchinger Flur (insbesondere an Gewässern und Bahndämmen) und damit einhergehende steigende Hinweise/Beschwerden von Olchinger Bürgerinnen und Bürgern nahm Stadträtin Ingrid Jaschke zum Anlass sich (erneut) an Bürgermeister Magg zu wenden:

Seit Jahren werden Hinweise und Bitten, Maßnahmen gegen eine aus dem Ruder laufenden Ausbreitung des invasiven Neophyten Riesenbärenklau zu ergreifen, mit dem Hinweis abgelehnt, dass die beanstandeten Vorkommen nicht auf Flächen der Stadt und deshalb auch nicht im Verantwortungsbereich der Stadt liegen.

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Vielmehr handele es sich um landwirtschaftlichen Grund oder sonstige Flächen in privatem Besitz oder auch Flächen im Zuständigkeitsbereich der DB. Diese Auskünfte werden auch von unserer Verwaltung/Herrn Neubert bei Anfragen von BürgerInnen kommuniziert – zumindest wurde dies mehrfach so berichtet.

Dieser Rückzug auf nicht gegebene Zuständigkeit mag rechtlich korrekt sein, lässt jedoch jeglichen Weitblick und eine durchaus gegebene Verantwortlichkeit vermissen. Bekanntlich ist eine Ausbreitung des Riesenbärenklaus insbesondere bei kleinen Beständen erfolgreich und kostengünstig durchführen, während dies bei größeren Beständen nur äußerst schwierig, sowie nur mit erheblich gesteigertem Zeitaufwand und damit kostenintensiv zu erreichen ist.

Maßnahmen, die von der Stadt ohne allzu großen zeitlichen und finanziellen Aufwand durchgeführt werden können, wären beispielsweise

  • regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit/Aufklärung über die Notwendigkeit der Eingrenzung/Verhinderung einer ungehemmten Ausbreitung der Herkulesstaude (und anderer invasiver Neophyten) – website der Stadt, Mitteilungsblatt, Lokalpresse; Faltblätter.
  • gezielte Ansprache/Aufforderung an GrundeigentümerInnen, deren Flächen von der Herkulesstaude erobert wurden/werden
  • aktive Unterstützung und Förderung vorhandener Initiativen durch die Stadt
  • Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde/LRA – der LK Starnberg leistet gute Öffentlichkeitsarbeit, siehe Info

Abschließend einige Gründe, weshalb einer Ausbreitung des Riesenbärenklaus (sowie weiterer invasiver Neophyten) entgegen gewirkt werden sollte:

  • Herkulesstaude verursacht bei Hautkontakt Verletzungen, die starken Verbrennungen gleichzusetzen sind; spielende Kinder sind besonders gefährdet
  • an Böschungen von Fließgewässern führt Befall mit Riesenbärenklau häufig zu Erosion und damit zur Uferdestabilisierung sowie Erdeinträgen ins Gewässer, was wiederum die Gewässerökologie negativ beeinflusst
  • verdrängt die ursprüngliche heimische Vegetation (Schutzgebiete, Biotope!)

Es wird darum gebeten, die Stadt möge ihrer Verantwortung nachkommen und entsprechende Maßnahmen möglichst noch in dieser Vegetationsperiode einleiten.

Das Schreiben ging in Kopie an Landrat Karmasin, verbunden mit der Bitte, das Landratsamt/Untere Naturschutzbehörde möge entsprechende Öffentlichkeitsarbeit verstärken/starten.

 

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