Olching im Wandel

„Gehen Sie nach Olching“ – das riet mir 1980 der damalige Brucker Amtstierarzt. „Es ist eine liebenswerte Gemeinde, eine der wenigen im Münchener Umland ohne Kleintierpraxis und ideal für Familien.“ Er hatte recht.
An manchen Stellen überquerten Hühner noch die Hauptstraße, ausgehend von den letzten Misthaufen im Ort. Auf den Feldern ringsum sangen die Lerchen. Die Kinder konnten frei und sicher aufwachsen. Man setzte sich in die S-Bahn und war schnell in der Großstadt oder man setzte sich aufs Fahrrad und war sofort in schönster Natur.
Das meiste davon ist immer noch so bzw. hat sich erfreulicherweise erhalten. Seither ist Olching durch viel Zuzug Stadt geworden, lebenswerte und schöne Heimat für sehr viel mehr Menschen. Nur die Hühner mussten weichen und leider wurden die Lerchen im Umland weniger.
Was ich mir wünsche? Dass der liebenswerte Charakter des Ortes erhalten bleiben möge und dass es den Verantwortlichen und den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam gelingen wird, aus Notwendigem und Wünschenswertem etwas Gutes für alle zu gestalten (z.B. im Hinblick auf die Hauptstraße und die Paulusgrube).
Kein Entweder-oder führt meines Erachtens zum Ziel, sondern möglichst ein Sowohl-als-auch. So kann Olching auch künftig ein schönes und sicheres Zuhause für alle sein, zeitgemäß und gleichzeitig mit dem erkennbaren ursprünglichen Charakter. Liebenswert eben.

Dr. Renate Vollertsen

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