Gemeinsame Pressemitteilung von Bund Naturschutz und GRÜNE Fraktion Olching
Aktuell fiel – neben weiteren Bäumen – eine ortsbildprägende ca. 100-jährige Buche in der Florianstraße im Olchinger Ortsteil Geiselbullach der Säge zum Opfer. Recherchen zufolge liegt (noch) kein Bauantrag für das derzeit mit einem kleinen Haus bebaute Grundstück vor. Allerdings steht das Grundstück zum Verkauf, wie Bannern am Gartenzaun zu entnehmen ist. Offensichtlich machen der/die Eigentümer*innen tabula rasa auf ihrem Grundstück und machen nicht mal vor einem allem Anschein nach gesunden 100-jährigen Baum Halt, der straßennah an der Grundstücksgrenze stand und deshalb ohne große Einschränkungen für eine neue Bebauung hätte erhalten werden können.
Im vergangenen Jahr wurde am Starenweg im Ortsteil Neu-Esting auf einem Privatgrundstück unmittelbar am Landschaftsschutzgebiet Amperauen gelegen ein 150 bis 200 Jahre alter Biotopbaum gefällt. Die Stieleiche musste weichen um für eine optimale Ausnutzung des Grundstücks – Doppelhaus statt Einfamilienhaus – Platz zu schaffen.
Stadt, Naturschutzverbände und Nachbarn haben keinerlei Handhabe diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Denn einen erhaltenswerten Baum zu schützen, ist in Olching faktisch kaum möglich. Einzig über eine Festsetzung im Bebauungsplan können Großbäume als erhaltenswert gesichert werden. Da es für weite Teile Olchings und seiner Ortsteile keine gültigen Bebauungspläne gibt, sind dem Baumfrevel Tür und Tor geöffnet.
Eugenie Scherb, Vorsitzende der Kreisgruppe Fürstenfeldbruck des Bund Naturschutz: „Wir werben seit Jahrzehnten für Baumschutzverordnungen in den Kommunen – wie es sie beispielsweise in Eichenau, Emmering, Gröbenzell und Maisach gibt. Denn der ökologische Nutzen eines Großbaums ist gerade in Zeiten der Klimaerhitzung und des Artensterbens von unschätzbarem Wert. Temperaturabsenkung durch Verdunstung und Beschattung, Sauerstoffproduktion, Kohlenstoffspeicherung, Luftreinigung durch Herausfiltern von Staub und Schadstoffpartikeln, Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlichster Tiere von kleinsten Insekten bis zu großen Vögeln, Nahrungsquelle… nicht nur die Natur profitiert von den Bäumen sondern auch die Menschen.“
„Bäume haben bei uns leider keine Lobby“ gibt Dr. Ingrid Jaschke, Fraktionsvorsitzende der Olchinger GRÜNEN Stadtratsfraktion und stellvertretende Vorsitzende der Olchinger Ortsgruppe des Bund Naturschutz, zu bedenken. „Bau- und Eigentumsrecht haben bei uns in aller Regel Vorrang gegenüber dem Baumschutz. Solange von übergeordneter Stelle kein Baumschutz etabliert wird, sollte wenigstens die Stadt ihre rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen. Das Aufstellen von tristen Pflanzkübeln mit Bonsai-Bäumchen kann den Verlust von Großbäumen niemals ersetzen.“
Es braucht einen effektiven Baumschutz mehr denn je um die Folgen des Klimawandels abzufedern.
Ingrid Jaschke, Fraktionsvorsitzende B 90/DIE GRÜNEN / Eugenie Scherb, Vorsitzende BN Kreisgruppe FFB
Lokalberichterstattung: SZ-online vom 30.01.2025




Verwandte Artikel
Neue Informationstafel am Nöscherplatz
Auf Initiative und durch eine großzügige Spende von unserem Fraktionsmitglied Dr. Renate Vollertsen konnte kürzlich die neue Informationstafel zur Frühgeschichte Olchings am Nöscherplatz der Öffentlichkeit übergeben werden.
Weiterlesen »
Erfolgreiche Radltour mit Laura Müller
Nächster Termin zum Kennenlernen von Laura beim Müllsammeln der Olchinger Agenda 21 am Samstag, 04. Oktober 2025
Bei schönstem Radlwetter sind am autofreien Sonntag rund 20 Olchingerinnen und Olchinger gemeinsam mit unserer Bürgermeisterkandidatin Laura Müller zum Ökomarkt nach Puchheim geradelt.
Weiterlesen »
Beginnender Wahlkampf produziert erste Blüten
Tönte bisher aus der CSU-Fraktion die Forderung nach Anpassung des Personalschlüssels der städtischen Kitas nach unten, wird im beginnenden Wahlkampf eine Kehrtwende hingelegt und mehr Personal angemahnt. Unsere Fraktionskollegin Marina Freudenstein nimmt Stellung zu einer Veröffentllichung im Fürstenfeldbrucker Tagblatt „CSU setzt auf Turbo bei Schul-Umbau“ vom 17.09.2025.
Weiterlesen »