Alter Bahndamm – wohin geht die Reise?

Gemeinsame Pressemitteilung von Dr. Ingrid Jaschke, GRÜNE Kreis- und Stadträtin und Ariane Zuber, Vorsitzende der Bund Naturschutz Ortsgruppe Gröbenzell

Ein Jahr ist es her, dass am Alten Bahndamm an der August-Exter-Straße in Olching radikal abgeholzt wurde. „Wir sind der Sache nachgegangen und konnten in Erfahrung bringen, dass die gerodete Fläche zum Ausgleich für Baumaßnahmen der Bahn als Fortsetzung des Biotops auf dem Alten Bahndamm westlich der Münchner Straße als blütenreicher Magerrasen entwickelt werden soll“ erinnern sich Ariane Zuber, Vorsitzende der Ortsgruppe Gröbenzell des Bund Naturschutz und Ingrid Jaschke, Kreis- und Stadträtin der GRÜNEN. Dies geschehe in Abstimmung des Grundbesitzers Bahn mit der Unteren Naturschutzbehörde hieß es damals aus der Unteren Naturschutzbehörde. Doch nun stellt sich aufgrund der seit kurzem erfolgten Kiesaufschüttung auf der abgeholzten Dammkrone erneut und drängend die Frage, worin der Sinn liegt, eine vielfältige Baum- und Heckenstruktur zu zerstören.

„Während die Diskussion über ökologisch wertlose Steinwüsten in Vor-/Gärten und wie deren Ausbreitung begegnet werden kann an Fahrt aufnimmt, schafft die Bahn eine Kieswüste auf einer ohnehin mageren Schotterfläche“ gibt Ariane Zuber zu bedenken. Ingrid Jaschke führt aus: „Das zur Ausmagerung nährstoffreicher Standorte nötige Abtragen des fetten Oberbodens wäre auf dem Alten Bahndamm auf dem vorhandenen Bahnschotter kaum nötig, allenfalls käme ein Untermischen von etwas Sand oder feinem Kies in Frage. Der aktuelle Zustand widerspricht jeglicher naturschutzfachlich anerkannten Praxis“. Beide kommen zu dem Schluss: „Es kann doch nicht sein, eine grundsätzlich sinnvolle Maßnahme – nämlich einen Ausgleich für die durch Baumaßnahmen verursachte Naturzerstörung bzw. den Verbrauch von naturnahen, unversiegelten Flächen zu schaffen – mit weiterer Naturzerstörung sowie fragwürdigen Maßnahmen ad absurdum zu führen“.

Berichterstattung SZ 06.05.2021 „Kieswüste soll Blühwiese werden“

Stellungnahme/Leserinnenbrief von Ingrid Jaschke:

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Bierl,

die Angaben der Sprecherin der Bahn AG können leider nicht unwidersprochen bleiben: An dem betreffenden Teilabschnitt des Alten Bahndamms wurde bereits Anfang 2020 massiv abgeholzt. Wir haben bereits damals dagegen protestiert und auf Aufklärung gedrungen (siehe Foto/die örtliche Presse berichtete).

Ein Jahr später wurden nun die wenigen damals verschonten Einzelbäume auch noch gerodet – heute wie damals sollen angeblich überwiegend kranke Eschen unter dem Vorwand der Verkehrssicherungspflicht entfernt worden sein. Das scheint eine Standardantwort zu sein, deren Wahrheitsgehalt sich durch Wiederholungen jedoch nicht erhöht. Denn der Aufwuchs bestand hier weit überwiegend aus Ahorn und anderen Laubbaumarten, kranke Eschen: Fehlanzeige. Auch gibt es den zitierten Fuß- und Radweg auf dem Damm nicht. Ganz abgesehen davon: ein Fuß- und Radweg wäre kaum geeignet um in einen Magerrasen umgewandelt zu werden! Und sollte die von uns bemängelte Aufkiesung tatsächlich in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde erfolgt sein, sind wir auf die fachliche Begründung sehr gespannt.

Berichterstattung Münchner Merkur 11.02.2021 „Völlig unsinnig“: Rätsel um Kiesfläche auf altem Bahndamm

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