Zur aktuellen Berichterstattung vom 20.08.2019 im FFB-Tagblatt von Ingrid Jaschke
Was für ein billiger Trick: von den von 2. Bürgermeisterin Hartl zitierten 9.200 Kraftfahrzeugen täglich, die künftig auf diesem Umfahrungsstummel fahren sollen, sind laut Verkehrsgutachten täglich knapp 4.000 Fahrzeuge zusätzlicher Verkehr, der auf Olchinger Flur durch den Bau generiert und sich durch unsere Nachbarkommunen wälzen wird. Selbiges Gutachten kommt bei Realisierung der Umfahrung zu einer Entlastung im Prognosejahr 2025 werktäglich zwischen 770 (Roggensteiner Straße Südteil) und 5.200 Kraftfahrzeugen (Fürstenfeldbrucker Straße). Dies wird – zurecht – laut Planfeststellungsbeschluss vom Staatlichen Bauamt als „nicht sehr große Entlastung“ bezeichnet. Hartls Behauptung von einer „halbierten Verkehrsbelastung“ ist nicht mehr ein verzweifelter Versuch, diese Zahlen schönzureden.
Unbestritten ist der bauliche Zustand von Fürstenfeldbrucker und Roggensteiner Straße katastrophal. Seit Jahren wird hier nur notdürftig herumgeflickt. Wenn Hartl an einer schnellen Lärmentlastung der Anwohner*innen gelegen ist, sollte sie sich für eine Straßenrenovierung – Stichwort Flüsterasphalt – und eine Tempobegrenzung in den betroffenen Straßenzügen einsetzen. Wie wir in der gleichen Ausgabe des Tagblatts lesen, hat Grafrath in einem Rechtsstreit um Tempo 30 innerorts mit dem Landratsamt durchgesetzt, dass dem Lärmschutz mehr Gewicht beigemessen wird als dem Argument eines ungehinderten Verkehrsflusses. Warum sollte dies nicht auch in Olching möglich sein? Ebenso sei Hartl ans Herz gelegt, anstelle über wenige Querungshilfen zu lamentieren, sich für zusätzliche Fußgängerüberwege stark zu machen. All dies würde erheblich zu einer unbestritten notwendigen Verbesserung der Lebensqualität für die Anlieger*innen beitragen. Aber dies ist offensichtlich nicht gewollt. Würde es doch bedeuten, das bemühte Argument „Menschenschutz“ deutlich zu schwächen und schließlich dieses derartig sinnlose Projekt Südwest-Umfahrung zu gefährden.
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