Zigarettenkippen: toxischer Plastikmüll

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden weltweit rund 5,6 Billionen Zigaretten pro Jahr geraucht. Von 2/3 der gerauchten Zigaretten landen die Kippen in der Umwelt – also weltweit bis zu rund 4,5 Billionen Zigarettenkippen. Das entspricht einem gigantischen Müllberg von bis zu 680.000 Tonnen pro Jahr giftigen Sondermüll. In Deutschland werden pro Jahr etwa 106 Milliarden Zigaretten gequalmt; 2/3 davon entsprechen mehr als 70 Milliarden Kippen.

Die Filter bestehen aus Kunststoff und benötigen bis zu 15 Jahre um zersetzt zu werden, in salzhaltigen Gewässern wesentlich länger. In Zigaretten sind über 7.000 Schadstoffe enthalten, davon nachweislich 50 krebserregende Stoffe. Zigarettenstummel enthalten giftige Substanzen wie Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Pro Zigarettenkippe landen zwei bis sechs Milligramm des Nervengifts Nikotin in der Umwelt. Aus den Stummeln ausgewaschen gelangt das Nervengift sowie zahlreiche weitere Giftstoffe in Flüsse, Seen und Meere. Dort lösen sie bei vielen Organismen verschiedene Störungen aus: von Verhaltensstörungen über Genveränderungen bis hin zum Absterben. Über die Nahrungskette kann es zu Anreicherungen in Fischen kommen, wodurch die Gifte schließlich auf unseren Tellern landen.

Etliche Länder haben inzwischen Maßnahmen ergriffen um die Umwelt vor den Zigarettengiften zu schützen. In Schweden gelten drastische Rauchverbote u.a. auch auf öffentlichen Plätzen; Frankreich, Italien und Spanien untersagen zunehmend das Rauchen an Stränden.

Mit unserer Aktion „Kippensammeln“ wollen wir dazu beitragen für das Thema zu sensibilisieren und dazu aufrufen, Kippen im Freien nicht achtlos auf dem Boden zu „entsorgen“. Kippen gehören in den (Rest)Müll. Wer draußen raucht, sammelt sie im Taschenaschenbecher. Wer Kippen achtlos wegschnippt leistet sich eine Ordnungswidrigkeit und riskiert ein Bußgeld – beispielsweise 120 Euro in Berlin.

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