Kürzlich wurde bekannt, dass das Landratsamt prüft, in Neu-Esting eine Unterkunft für Asylsuchende mit 380 Plätzen zu errichten. Damit würde sich die Zahl der in Olching untergebrachten Geflüchteten verdoppeln.
Derzeit leben Geflüchtete auf mehrere Unterkünfte in der Stadt verteilt, darunter zwei größere Häuser mit insgesamt 180 Plätzen. Olching stellt sich der Herausforderung und kooperiert bisher bereitwillig mit dem Landratsamt. Eine Mitarbeiterin der Stadt kümmert sich um die Betreuung, ein engagierter Helfer*innenkreis unterstützt die Asylsuchenden tatkräftig.
Angesichts der nun „drohenden“ Containersiedlung sieht die Stadt ihre Belastungsgrenze überschritten und stemmt sich gegen das Vorhaben. Zu berücksichtigen ist auch, dass Unterkünfte in der geplanten Größe sowohl unter den Bewohner*innen als auch nach außen in der Stadtgesellschaft erheblich mehr Konfliktpotential bergen als kleinere dezentrale Einheiten.
Vor allem Kriege, autoritäre Regime und Hungersnöte treiben verstärkt Menschen auf die Flucht. Alleine der Anteil von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine beträgt fast 40% der in den Unterkünften Olchings lebenden Personen. Auch sind weitere Unterkünfte nötig, weil bleibeberechtigte Geflüchtete auf dem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt kaum unterkommen und deshalb noch in den Sammelunterkünften geduldet werden.
Eine Unterkunft für fast 400 Geflüchtete mag für das Landratsamt vorteilhaft sein. Dennoch muß die Leistungsfähigkeit der Stadt berücksichtigt werden. Ich meine: einer kleineren, dem Umfeld angemessenen Unterkunft, sollte sich weder der Landrat noch der Bürgermeister verschließen.
Hier war die Berichtigung zu einem früheren Artikel vorgesehen, was wegen Überschreitung um 140 Zeichen zurückgewiesen wurde.
Ingrid Jaschke
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